Maler Josef Funhoff

Ein schwerer Weg bis zum Künstler

Seppenrades großer Sohn, der Maler Josef Funhoff (1881- 1961 )

Der Künstler stammt aus einer Familie, die seit Jahrhunderten im Kreis Lüdinghausen ansässig ist. Sie hat ihren Namen von dem wichtigsten Bachlauf im südlichen Kreisgebiet, der Funne, erhalten. Josef Funhoff und seine elf Geschwister wuchsen in Seppenrade auf. Die zeichnerischen Fähigkeiten des Jungen wurden zwar erkannt, an eine Ausbildung war aber nicht zu denken.

Längere Zeit in der Schweiz

Josef Funhoff ging zunächst bei einem Anstreicher in die Lehre, die ihm allerdings wenig zusagte. Er ging danach nach Hamburg zu einem Verwandten. Hier bestritt der angehende Künstler den schweren Weg zum Künstlertum. Er erwarb sich in den Sommermonaten Mittel, um im Winter zu studieren. Später setzte Josef Funhoff seine Studien in Düsseldorf und München fort.

Nach Beendigung seiner Ausbildung wirkte der Maler lange Jahre in der Schweiz und in Süddeutschland. In der Landschaftsmalerei leistete er Hervorragendes. Nicht weniger interessierte ihn die Porträtmalerei. Er verstand es stets, das sich in den Gesichtszügen eines Menschen abzeichnende Wesen zu erfassen und malerisch zu bewältigen. Ein großer ehrenvoller Auftrag war seine Beteiligung an den Ausmalungen der bayrischen Königsschlösser.

Bilder mit eigenem Akzent

Josef Funhoff vergaß dabei seine Heimat nicht. Auch im Kreise Lüdinghausen hat er viel gearbeitet. Gern malte er den Fernblick von den Seppenrader Höhen über das Münsterland. Die malerischen Bauern- und Kötterhäuser forderten ebenfalls seine Gestaltungskraft heraus. Mit eiligen Federstrichen hat er sie aufs Papier geworfen; einige dieser Zeichnungen erschienen im Druck im Lüdinghauser Heimatkalender. Die Seppenrader Kirche und Krankenhauskapelle erhielten ebenfalls durch Funhoff eine Ausmalung.

Die Ausdrucksweise des Malers bleibt, um zu einer künstlerischen Würdigung zu kommen, im Bereich des Gegenständlichen. Josef Funhoff hat sich stets auf seine Augen verlassen. Was er mit ihnen aufmerksam und fast kühl aufnahm zeichnet auch seine Werke aus: Die Klarheit seiner Porträts, der verborgene, herbe Lyrismus seiner Landschaften. die Unbestechlichkeit seiner Federzeichnungen und die Durchformtheit seiner Kohlearbeiten. Eine dezente Farbigkeit, in den einfarbigen Werken eine große Skala von Grauabstufungen, gibt den Bildern ihren eigenen Akzent.

Natur ist Vorbild

Dieser bildnerischen Qualitäten wegen dürfen wir hinter dem Lebenswerk Josef Funhoffs einen bodenständigen Künstler sehen, dem es gelungen ist, seine westfälische Heimat künstlerisch zu verwirklichen. Seine Arbeiten bestätigen die Worte des früheren Generaldirektors der Berliner Museen, Geheimrat Bode: „Zu allen Zeiten ist die Natur Vorbild und Vorwurf für die Kunst gewesen, deren künstlerische Wiedergabe in stets neuen Abwandlungen ihre Aufgabe ist und bleiben wird.“

Ausstellung über das Schaffenswerk von Josef Funhoff

Der Heimatverein Seppenrade e.V. plant eine Ausstellung mit den Werken von Josef Funhoff. Die Ausstellung soll noch in diesem Jahr 2020 im Heimathaus im Rosengarten in Seppenrade stattfinden. Diese Ausstellung wird organisiert von den Mitglieder der Archivgruppe des Heimatvereines.  Wenn jemandem über das Leben und die Werke von Josef Funhoff bekannt ist, bitten die  Aktiven der Archivgruppe um eine Information. Falls jemand auch im Besitz eines oder mehrerer Bilder von Josef Funhoff ist, würden sie sich  über eine Nachricht oder auch ein Foto von dem Bild freuen. 

Informationen an:   

Email:                       archiv@seppenrade.de

Telefon:                    02591 / 987233

Anschrift:                 Heimatverein
                                  Seppenrade e.V,
                                  Rosengarten 6
                                  59348 Lüdinghausen