Rosenfest
Westfälische Nachrichten, 21.08.23
Rosenfest in Seppenrade
Da ist viel Musik drin
Von Michael Beer
Ob rund um die Kirche St. Dionysius oder im Rosengarten selbst – am Samstag wurde in Seppenrade kräftig gefeiert. Und mit das bei waren selbsredend nicht nur die Rosendörfler selbst, sondern auch viele Lüdinghauser.
Mit einem Lob für das gute Miteinander in der Stadt und der Bitte an die Seppenrader, bei der Entwicklung der Marke „Lüdinghausen“ aktiv mitzuwirken und an den dafür angebotenen Workshops teilzunehmen, um so eine Strahlkraft für das Rosendorf zu entwickeln, eröffnete Thomas Wehlmann, Vorsitzender des Heimatvereins, das Rosenfest am Samstagabend auf dem Kirchplatz. Dabei begrüßte er ganz besonders herzlich die Gäste aus Lüdinghausen.
Pech hatten die kleinen Gäste auf dem Rosenfest, für die von der Landjugend, dem Team Dorfranderholung und der Gruppe Jungkolping am Samstagnachmittag im Rosengarten Stroh- und Hüpfburgen aufgebaut waren, denn fast pünktlich zum Start setzte Regen ein.
Als dann am Abend nach der Begrüßung der Spielmannszug auf dem Kirchplatz einen stimmungsvollen Abend eröffnete, schaute sogar die Sonne raus. Die Partyband „Birdie“ sorgte anschließend mit flotter Tanzmusik, dass den ganzen Abend kräftig getanzt wurde. Das junge Publikum hatte sich im Rosengarten getroffen, wo die beiden Seppenrader Discjockeys Christian Willmer und Raphael Bicks auf der Bühne des Musikpavillons die Tanzfläche beschallten.
Am Sonntag stand zunächst das Seifenkistenrennen auf dem Programm, während die Kinder im Rosengarten wieder mit den Hüpfburgen oder beim Schminken, und die Erwachsenen von den Dorfmusikanten, dem Spielmanns Klingendes Spiel und der Zumba-Tanzgruppe unterhalten wurden. Die SUB-Partyband aus Ascheberg, die am Nachmittag das Publikum unterhielt, wurde dann zum Ausklang des Festes von DJ Norbert Bicks abgelöst. „Wir haben auf Nachhaltigkeit gesetzt und daher auf ein Feuerwerk und Kirmes verzichtet“, sagte der Heimatvereinsvorsitzende.

Westfällische Nachrichten, 21.08.23
Seifenkistenrennen um den Rosendorf-Cup
Rasant die Rampe runter
Von Arno Wolf Fischer
SEPPENRADE. Am Sonntagvormittag wiederholt sich in Seppenrade ein Spektakel, das offenbar nichts von seiner Spannung eingebüßt hat. Ist der Berg für echte Radler ohne das Eingeständnis von Schwäche, das ein Elektromotor darstellt, oft extrem anstrengend, ist die Abfahrt per Seifenkiste das Gegenteil. Bereits zuvor nutzten die Organisatoren um Patrick Stegt in Kooperation mit dem Landesverband und dessen erstem Vorsitzenden Philippe van Loo die Strecke für Seifenkisten. Ein Zweck, wie von den Stadtplanem gewollt, sind sich manche Zuschauer ob der perfekten Abfahrt mit nur einer Kurve sicher. Absperrbänder kennzeichnen die Strecke - ein absolut nötiger Schritt, ist doch der Bürgersteig bis zum Ziel gesäumt von Menschenmassen. So mancher ist gut vorbereitet und im wahrsten Sinne mit der ganzen Familie, nicht nur aus der Burgenstadt oder dem Bergdorf angereist. Campingstühle und Kühldosen lassen den Tag zu einem besonderen werden.
„Wir haben einfach die perfekten Eigenschaften für solche Rennen oder offene Fahrten“, betont Organisator Patrick Stegt angesichts der Wiederholung. 35 bis 40 Gefährte rollen am Sonntag, in etwa wie im Jahr zuvor. Doch nun geben zwei steilere Startrampen deutlich mehr Schwung. Die 25 Stundenkilometer Vorwarnung durch den NRW-weit anerkannten Experten: „Wenn es zu unangenehm oder zu schnell wird, dann bremst bitte“. Gleiches gilt für merkbare Schäden: Der Fahrer hat sich sofort in Sicherheit zu bringen. „Uns geht es bei diesem Sport natürlich unter anderem um den Wettkampf, aber vor allem sollen Spaß und Sicherheit die wichtigsten Dinge sein, besonders für euch.“: Unnötiges Risiko solle niemand auf sich nehmen.
Einer der Teamplayer ist Kevin Schulz: Bei der Arbeit mit Grundschülern ist ein Gefährt entstanden, das in Bettwäsche gekleidet ist - klar ersichtlich ist es lkeas gepunktet-schwarzer Klassiker, der statt auf Matrazen dank dem Fahrer im Grundschulalter über den Asphalt rast. Leuchtendes Pink ist das Markenzeichen der Zuckerschnuten: sowohl in Sachen Oberteile als auch beim Outfit des Gefährtes. Susan Gehling erklärt, wie es zur ersten Teilnahme am Sonntag kam: „Letztes Jahr haben wir nur zugeschaut: Ein Zwischenruf bringt die Stimmung auf den Punkt: „Wir hatten halt dann total Bock.“ Schnell stellt sich heraus: Fahrerin Steffi Deh ist mit einem der Männer des Roadrunner-Teams - ganz in Rot - verheiratet. Doch heute sind sie Rivalen. „Einer muss schließlich hinterherfahren und mein Mann beschützt mich eben. Deshalb bin ich immer vorne und er passt auf", lautet die neckende Rivalität. Diese „Roten“·seien sowieso Verlierer, sind sich andere Zuckerschnuten sicher. Kleine Schnäpse sind bereits so eingebaut, dass die Fahrerin immer zulangen kann. Diese gelte es nun auf die perfekte Genusstemperatur zu kühlen: Zielwasser braucht es eben auch beim Lenken, sofern das Gefährt nicht am Verkehr teilnimmt.
Einer der älteren Fahrer ist Reinhold Nottenkämper. Der für Enkel Linus Blas teilnimmt. „Wenn er alt genug ist, gibt es ein Batman-Gefährt. Für meine Nichte Lia natürlich dann ein Barbie-Auto zum Herunterfahren. Bis dahin hilft Opa - Ehrensache.“ Gute Stimmung, Sonne, erstaunliche Gefährte und das Wohlwollen aller sportlichen Instanzen - eine Wiederholungscheint sich jeder in der Menge zu wünschen. „Ich wäre da. Schnellbus, kalter Sekt und ein schönes Spektakel", bringt eine Senderin das auf den Punkt.
Im Ortsderby setzte sich nach Information der Ausrichter Reinhold Nottenkämper mit seiner Seifenkiste „Der graue Hai“ in sechs Läufen erfolgreich an die Spitze. Rang zwei ging an Tom Wieselmann, Drittplatzierter war Nils Schiemert.

Doppelkopfturnier

Seppenrader Ortsgeschichten
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Seppenrade – Dorf im Münsterland
Rosengarten
1968 wurde der Garten von engagierten Bürgern auf einer ehemaligen Mülldeponie angelegt. Er wird bis heute ehrenamtlich gepflegt und gestaltet. Mehr als 700 Rosensorten sind ein Besuchermagnet.
Seppenrade
Das Dorf Seppenrade, im Jahre erstmals 1184 urkundlich erwähnt, liegt südlichen Münsterland. Bekannt wurde Seppenrade durch den Fund des bisher größten Ammoniten der Welt, der heute im LWL-Museum für Naturkunde in Münster aufbewahrt wird. Seit 1972 ist Seppenrade das dritte Rosendorf. Im Jahre 1975 wurde Seppenrade eingemeindet und ist jetzt ein Stadtteil von Lüdinghausen im Kreis Coesfeld.